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Film der Woche: EIN WAGEN VON DER LINIE 8

Der Münchner Schauspieler und Sänger Andreas Pegler hat hier eine wunderbare Interpretation des bekannten Weiß Ferdl Stücks auf die Bühne gebracht und filmisch festgehalten. Dabei erinnert Pegler mit seiner Kraft und Ausdrucksstärke durchaus an so bekannte und legendäre Kollegen wir Helmut Qualtinger, Gert Fröbe und andere Größen der Schauspielkunst und es wäre zu wünschen, ihn wieder häufiger auf den Münchner Bühnen zu sehen.

Weiß Ferdl war schon sehr früh Sympathisant der Nationalsozialisten, später sogar Parteimitglied, wurde aber in den Jahren des Zweiten Weltkriegs immer kritischer dem Regime gegenüber – auch bei seinen Auftritten. Mehrere Male wurde er deshalb inhaftiert. Nach dem Krieg wurde er im Zuge der Entnazifizierung durch die Amerikaner zu einer Sühnestrafe von 2.000 Reichsmark verurteilt und konnte dann wieder auftreten. Zu seinem bekanntesten Stück wurde „Ein Wagen von der Linie 8“. Darin besingt Weiß Ferdl den vergeblichen Versuch einer älteren Dame, mit der Trambahnlinie 8 zum Max-Weber-Platz zu gelangen. Die Linie 8, die vom Hasenbergl über den Scheidplatz, Stachus, Sendlinger Tor, Lindwurmstraße, Harras bis nach Fürstenried West fuhr, wurde 1975 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingestellt.