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ENDSTATION SEESHAUPT – in Andenken an Luis Sneh

Wie erst jetzt bekannt wurde ist der Holocaust-Überlebende Louis Sneh im verganenen Jahr in seiner Wahlheimat Kalifornien verstorben.

Louis Sneh war der Protagonist des Films ENDSTATION SEESHAUPT, in dem er selbst von seinem und dem Schicksal seiner Familie berichtet hat. Im März 1944 wurde er im Alter von 16 Jahren aus seiner ungarischen Heimat nach Ausschwitz deportiert. Während seine Mutter in der Gaskammer der Nazis umgebracht wurde, kam Louis Sneh als als junger, arbeitsfähiger Mann in das Dachauer KZ-Außenlager Mühldorf-Mettenheim. Angesichts der vorrückenden alliierten Truppen wurde Ende April 1945 das Lager geräumt, Louis Sneh zusammen mit fast 4000 anderen Häftlingen in Güterwagons gepfercht und auf eine mehrtägige Irrfahrt durch Oberbayern geschickt. In Seeshaupt wurde Louis Sneh mit fast 2000 anderen Häftlingen von amerikanischen Soldaten aus dem Zug befreit. Deshalb war für Louis Sneh sein ganzes Leben lang Seeshaupt immer der Ort seiner Befreiung, mit dem er stets verbunden war.

Für den Film ENDSTATION SEESHAUPT machte sich Louis Sneh 2010 nochmals auf diese Zugreise durch Oberbayern und erzählte dabei von seinem Schicksal und von seinen Erlebnissen. Damit schuf er ein einzigartiges Dokument der Erinnerung, das bis heute in Yad Vashem, im Holocaust Museum Washington und international an vielen Schulen, Universitäten und in Archiven zu sehen ist.

Wir sind diesem wunderbaren Menschen, der ohne jeglichen Groll und Hass war, der die Menschen vielmehr selbst immer zu Frieden und Versöhnung ermahnt hat, zu großem Dank verpflichtet. Wir werden das Andenken an Louis Sneh in großer Ehre und tiefer Zuneigung bewahren.

Hier geht’s zu dem Film ENDSTATION SEESHAUPT!